CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)

Dimension X - Implications of a genetic defense
(53:29, Unicorn Digital, 2007)

Ist es nun ein gutes oder schlechtes Omen, sein Album absichtlich an einem Freitag, den 13. zu veröffentlichen? Immerhin wählte man ebenfalls beim Debüt "So...this is earth" (Kritik in PNL Nr. 53) das gleiche Datum, womit diese Tradition einfach ihre Fortsetzung erfährt. Denkt man zu Beginn noch "Au weia, ein weiteres Prog Metal Album", da der Start einfach zu plakativ gewählt wurde und Sänger Dave Hoover II hier einen gutturalen Gesangsstil bevorzugt, so setzt sich die Band spätestens beim dritten Titel, dem 13-minütigen Albumhighlight "Justification" richtig in Szene. Der Gesangsstil ist in wesentlich angenehmeren Tonlagen angesiedelt, die Instrumentalteile schwanken zwischen heftiger Betriebsamkeit und angenehmer Ruhe - das hat man sicherlich schon oft in dieser oder ähnlicher Form gehört, ist aber dennoch einfach gut und inhaltlich packend gemacht. Im weiteren Verlauf dieses Konzeptalbums, welches sich mit den negativen Folgen der Genforschung beschäftigt, sind es immer wieder hörspielartige Überleitungen, sowie das Experimentieren mit sperrigen, klassisch-sinfonischen, aber auch wavig-düsteren Elementen, die dem Album einen ganz eigenen, atmosphärisch dichten Charakter verleihen. Heftige Riffs, treibende Rhythmen und abwechslungsreiche Keyboardparts sorgen zudem für die richtige Power. Der Prog Metal Marke Dimension X ist definitiv kein Kopieren bekannter Schnittmuster, gelingt es der Band vielerlei überraschende Wendungen in ihre Musik einzubauen. Gelungenes Album.

Kristian Selm



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