CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)
Dial - Synchronized
(51:56, ProgRock Records, 2007)
Nachdem Kristoffer Gildenlöw (ex-Pain Of Salvation) und Liselotte Hegt (ex-Cirrha Niva) ihre ehemaligen Bands verließen, fand sich die schwedisch / holländische Kooperation im Herbst 2003 unter dem Namen Dial zusammen. Auch wenn beide bei ihren vorherigen Formationen interessanterweise hauptsächlich am Bass unterwegs waren, so sind hier zwei veritable Multi-Instrumentalisten (u.a. auch an Mandoline und Cello) am Start, die sich zudem auch noch den Gesang teilen. Der Werbezettel der Plattenfirma umschreibt Dial etwas hölzern als Alternative Rock, doch damit wird man diesem stilistisch sehr facettenreichen und weit gefassten Projekt keinesfalls gerecht. Denn ganz offensichtlich schlagen sich in der stilistischen Breite dieses Albums, die unterschiedlichen Ideen der Beteiligten nieder - nämlich songorientierter, pathetischer Einschlag auf der einen, wie auch progressiver Pop / Rock auf der anderen Seite. So hält sowohl der theatralische Art Rock von Cirrha Niva hier seinen Einzug, den Liselotte Hegt vor ihrem Ausstieg nicht ganz unerheblich prägte. Doch daneben findet man ebenso düstere Gothic Elemente, wie auch moderne Industrialsounds und wavige Einflüsse. Aus der offensichtlichen Pain Of Salvation Schmiede hingegen sind nur rudimentäre Ansätze zu finden, denn meist sind die Songstrukturen eher spartanisch und recht ruhig gehalten. Einzig die mitunter etwas aggressivere Gitarrenarbeit, wie auch ein leicht orchestraler Einschlag erinnern an die Band von Kristoffer Gildenlöws Bruder. Doch gerade dadurch, dass sich diese Band in keine Schubladen stecken lässt, vor allem mit eindringlicher, sachte aufgebauter Stimmungstiefe arbeitet, macht "Synchronized" zu einer spannenden Angelegenheit. Zudem sorgen Gäste wie u.a. Devon Graves (Deadsoul Tribe) für weitere interessante Aspekte. Ein beachtenswertes Album am progressiven Tellerrand.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2007