CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)
Dead Air Radio - Signal to noise ratio
(44:06, W.E.G. Jr.Music, 2007)
Dead Air Radio sind technisch begabte Musiker, die ihren Vorbildern Rush und Dream Theater genau zugehört und aus diesen Einflüssen etwas ganz Eigenes gemacht haben. Sie spielen modern, haben alten, Neo Prog und Prog Metal hinter sich gelassen, sind liedhaft und eingängig in den Gesangspassagen, hart in der Grundstruktur ihrer 8 Stücke und geraten bisweilen in instrumentalen Ausflügen in Dream Theater-nahe Komplexattitüden, die sie mit Verve und passabel hoher Energie zum Besten zu geben wissen. Bill Givens (lead voc, g, b, synth-prog), Dennis Thompson (g) und David Charlesworth (dr) spielen zwar differenzierte, komplexe Songs auf vertrackter Rhythmusbasis, klingen dennoch aber leicht, eingängig - und modern. Metalhärte, Popappeal und Progkomplexität finden geschickt zu einer jungen Identität. Die Songs sind wohl komponiert. Die Gesangslinien eher, typisch 2007, sehr eingängig, zum Mitpfeifen, rockbetont wie im Mainstream, was nach Posen und Powern, weniger nach gewagtem Kunstsinn klingt. Dead Air Radio haben ihr Longtrack-Debüt "Signal to noise ratio" zeitgeistig eingeparkt. Die vielen coolen und heißen Elemente werden die CD beim Prognachwuchs erfolgreich machen. Die angenehme Rockhärte in aller Eingängigkeit, dazu die vertrackten Rhythmen und das instrumentale Ausflippen - das sind die Erfolgsmarken technisch guter Bands, die nicht vor einem 39-köpfigen Publikum in Extremkunst versauern wollen. (So kann man's auch sagen...)
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 2007