CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)

D'arcana - Premonitions
(47:54 + 60:20, Privatpressung, 2007)

Mit "Premonitions" haben D'arcana bereit ihr drittes Werk am Start, deswegen hat man sich wahrscheinlich gedacht, dass die Zeit wohl reif für ein Doppelalbum ist. Es sind hier zudem keine Greenhorns am Start, denn die drei dominierenden Köpfe der Band können auf eine langjährige musikalische Erfahrung in anderen Projekten und Bands zurückblicken. Doch um es vorweg zu nehmen: hat man sich komplett durch "Premonotions" durchgehört, so bleiben doch einige Fragezeichen. Die gewisse Sprachlosigkeit hat mehrere Gründe. Zuerst einmal überrascht der Mix aus 70s Anleihen zwischen Progressive / Space und Psychedelic Rock recht positiv, auch wenn immer wieder der Blick hinüber zu schlichteren Strukturen gewagt wird. Zwar entstehen dadurch zum Teil unfreiwillige Brüche, fehlt dem Album etwas die innere Geschlossenheit, der stetige Fluss. Doch instrumental wird gerade in Prog-lastigen Songs einiges an Abwechslung geboten, bekommt man eben nicht Ideen nach einem vorausschaubaren 08/15 Muster geboten. Doch führen die inhaltliche Unausgewogenheit und die damit verbundene wechselnde musikalische Qualität sowie ein fehlendes Maß an erkennbaren Melodien mehrmals für eine unfreiwillige Sperrigkeit, wodurch vieles spröde, abweisend, mitunter ungelenk wirkt. Ebenfalls nicht immer geglückt ist der Gesang, der ohne die rechte Power den Songs nicht immer gut zu Gesicht steht. Erstaunlicherweise passt jedoch in dem mehr spacigen bzw. Psychedelic Rock angelehnten Songs dieser Gesang wie die Faust aufs Auge, die hier die träge Stimmung noch weiter unterstrichen wird. Deswegen funktioniert die Musik besonders gut in den wesentlich atmosphärischeren Gefilden, während man im komplexen Fahrwasser eher ungeplanten Schiffbruch erleidet. "Premonitions" hat sicherlich seine Momente, doch auf kompletter Laufzeit ist diese Doppel CD inhaltlich zu unausgewogen, zu inhomogen. Schade.

Kristian Selm



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