CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)

Causa Sui - Free ride
(52:35, Elektrohasch, 2007)

Ursprünglich entstand der Acid Rock Ende der 60er, als der Zeitgeist der Hippie Kultur und von Drogen beeinflusste, völlig befreite Musik vor allem in San Francisco ihren Höhepunkt feierte. Viele Ideologien und Ideen wurden seitdem über Bord geworfen, geblieben ist glücklicherweise die Musik, die erstaunlicherweise, trotz der Jahrzehnte, die seitdem ins Land gezogen sind, nichts von ihrer hypnotischen Kraft eingebüsst hat. Da stört es heutzutage auch recht wenig, dass Causa Sui z.B. aus Dänemark kommen, denn das Feeling und den Groove von der West Coast haben sie mit der Muttermilch eingesogen und absolut verinnerlicht. Ihr sphärischer, gnadenlos abgehender Rock durchfliegt weite Galaxien, bei dem die stetige Energie aus schweren Riffs vom Psychedelic, Space und Stoner Rock gezogen wird. Trotz ihres recht jungen Alters, klingen Causa Sui wie alte Hasen, die bereits einiges an den Erfahrungen des Lebens mitmachen durften. Denn nach dem folkigen Opener "Free ride" werden einfach die Schalthebel umgelegt und die Instrumente kontinuierlich unter Strom gesetzt. Es jaulen und schreien die Saiten, der Rhythmus pflügt unnachgiebig und mächtig voran, einfach so, als ob es kein Morgen mehr gibt. Der fette 60s Sound atmet nicht nur den wachen Geist von Wah-Wah Effekten und Rückkopplungen, hier scheint eine Band einfach mächtig Spaß daran zu haben, auch Mal in über 10 Minuten die sprichwörtliche Sau rauszulassen. Fröhlichen Flug beim jammenden und klanglich überdrehten Ausflug in die Vergangenheit.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2007