CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)

Caamora - Walk on water
(17:31, Metal Mind Productions, 2007)

Bevor Caamora - die Partnerschaft von Clive Nolan und Agnieszka Swita - im Oktober zum großen Schlag mit Aufführung des Projektes "She" ansetzen (u.a. mit Alan Reed von Pallas, sowie Christina Booth von Magenta als Gastsänger/innen), gibt's häppchenweise den nächsten Vorgeschmack auf dieses viktorianische Abenteuer im Breitwandformat. Nach der "Closer" EP, die auch zwei Coverversionen aus dem reichhaltigen Nolan Fundus enthielt; folgt nun "Walk on water": ein Minialbum mit ausschließlich eigenem Material. Auch inhaltlich zeigt sich eine gewisse Veränderung: denn an Stelle von ausschließlich schlichter Instrumentierung wird nun zum Großteil die volle sinfonische Breitseite aufgefahren. So dürfen John Jowitt (IQ), Mark Westwood (Neo) und Schlagzeuger Scott Higham für den nötigen neo-progressiven Sinfonic-Sound sorgen, während die polnische Sängerin sich stimmlich ebenfalls dynamischer präsentiert. Wie man bei den Herren Neal Morse oder Roine Stolt eine entsprechende Stilistik erwartet und meist bekommt, so ist dort, wo Clive Nolan draufsteht (okay, er gab dieser Band nicht seinen Namen), eben auch Clive Nolan drinnen. Sprich, hier wird nicht mit schönen, leichtfüßigen Melodien und eingängigen, leicht aufgeplusterten Arrangements gespart, man bekommt quasi die pathetische Schnittmenge aus Shadowland, Strangers On A Train und einer Prise Arena. Im Gegensatz zur spartanischen "Closer" EP, stehen die vier Songs auf "Walk on water" dem Duo besser zu Gesicht, auch wenn die Frage gestattet sei, warum man bereits im Vorfeld der Veröffentlichung von "She" zwei EPs unter Volk bringen möchte. Der Fan wird wohl dennoch bereitwillig zugreifen.

Kristian Selm



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