CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)
Unoma - The beginning of the end
(54:38, Privatpressung, 2007)
Unoma sind Fidel Vázquez (g, prog), der alle Songs komponiert hat, und Aurora Ferrer (voc). Das Duo hat mit Ricard Vives (b) und Àngel Lloberas (dr) sowie einigen Gästen sein bereits viertes Album eingespielt. Stilistisch ist die eigenwillige Band kaum festzulegen. Es gibt Parallelen zum Metal, zum Prog Metal, zum Symphonic Rock, zum Alternative Rock. Die Band ist in ihrer harmonischen Mitte ebenso auf die Gitarre eingeschworen, wie es etwa die deutsche Band Krabat ist. Die melancholischen Songs sind sehr druckvoll und energisch, haben einigen Bombast und Tiefgang. Die stete weibliche Stimme, partiell gedoppelt und mit sich selbst in mehreren Spuren im Chor, hat feine Zartheit und einen sehr klaren, sauberen Ton. Unoma singen in einem Song spanisch, die CD ist in den USA produziert worden, einige Aufnahmen wurden in Spanien gemacht - wo die Band jedoch zu Hause ist, ist nicht zu entdecken. Möglicherweise auf der Webseite der Band, die komplett (!) zweisprachig aufgebaut ist. In instrumentalen Passagen, derer es nicht viele, dafür aber intensive gibt, kann schon mal ein folklorebetontes Latinfeeling durchschimmern - das ist aber nur eine Randerscheinung unter anderen. Mal spielt die Band sich durch komplexe Parts, dann trägt epische Symphonie einen Song oder harsche Repetitionen werden mit attackenartiger Härte aus den Boxen gespült. Stets liegt ein feiner Melancholiehauch über den Tracks. Die Düsternis der Motive und ihre Intensität werden etwas vom Gesang aufgefangen, der fast zu lieblich, hell und klar über der Musik liegt. Unoma sind keine Prog-Band. Die Truppe zeigt zwar eine Hinwendung zum Prog, ebenso aber zu anderen Rockstilen. Die Metalgitarre, das harte Drumming und die weibliche Stimme sind der Mittelpunkt der 9 Songs, deren Letzterer über 13 Minuten das wechselvolle Spiel zwischen lyrischer Stille und aggressiv lauter Härte am ausgiebigsten präsentiert. Die Texte der düsteren Story sind im ausgenommen eindrucksvollen und ästhetisch gestalteten Booklet nachzulesen. Ebenso einige Informationen über Band und Album.
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 2007