CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)
Stgt.Sunshine - Black hole
(51:00, Elektrohasch, 2007)
Nach einigen Umbesetzungen sind Sgt.Sunshine wieder am Start. Die Band aus Malmö (Schweden) hat bereits in den letzten Jahren, noch vor der Veröffentlichung von "Black hole", einen nachhaltigen Eindruck in der Stoner Rock Szene hinterlassen, doch mittlerweile hat man sich stilistisch weiterentwickelt. Denn ihre Musik besteht eben nicht nur aus den genre-typischen übersteuerten Gitarrenriffs, sondern sowohl die 60s Psychedelic Szene, als auch freakiger Alternative Rock finden sich im verdrehten, düsteren, aber auf seine Weise auch irgendwie relaxten Sound des Trios wieder. Sgt. Sunshine nehmen sich von allem etwas, um sich von ihrem drogendurchtränkten, schleppenden Garagen-Groove treiben zu lassen. Sinnbildlich ziehen träge, dicke Rauchschwaden vor dem inneren Auge vorbei und heben ab zu einer virtuellen Zeitreise in die Vergangenheit. Besonders spannend wird es vor allem dann, wenn Dynamikwechsel, das Spiel mit Laut und Leise, für innere, atmosphärische Brüche sorgen ("Overload") oder sich die Band einfach in langsamen, jammigen Wiederholungen psychedelisch treiben lässt ("Sun tree"). Doch hin und wieder hätte sicherlich noch etwas mehr Drive, mehr Straffung der eigenen Ideen diesem Album gut getan. Dennoch, "Black hole" hat seinen ganz eigenen Freak-Charme. Sgt.Sunshine scheinen irgendwie durch ein schwarzes Loch aus der Vergangenheit geflogen zu sein, sind aber glücklicherweise doch noch im Hier und Jetzt gelandet.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2007