CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)
The Bearded's Project - Hope / Omid
(78:08 + 77:53, Privatpressung, 2007)
"Omid" ist afghanisch und bedeutet Hoffnung. Hoffnung, die dieses Benefizalbum den Kindern in einer Krisenregion geben möchte. Denn sämtliche Verkaufserlöse gehen an die Kinderhilfe Afghanistan, einer privaten Organisation, die sich seit einiger Zeit sehr erfolgreich um so genannte "Friedensschulen" vor Ort kümmert und eine "Erziehung zum Frieden" fördert, sowie besonders Mädchen und Frauen gleiche Bildungschancen gewährt. Hinter "The Beareded's Project" verbirgt sich die offizielle deutsche Fangemeinde von Spock's Beard. 1998 gegründet, hat sie heute mehr als 300 Mitglieder und aus der Idee, ein gemeinsames Album zu produzieren, entstand letztendlich dieses Projekt. Kernstück des Samplers ist der Longtrack "Hope", der vom virtuellen "The Bearded's Project" eingespielt wurde. In diesem epischen, rund 38-minütigen Werk werden geschickt Einflüsse aus sinfonischem Progressive Rock und eingängigem Rock ineinander verwoben. Natürlich dürfen auch kleinere Erinnerungen an Spock's Beard nicht fehlen, seien es nun hin und wieder einige verschachtelte Gesangspassagen oder auch kernige bzw. bombastische Fragmente im Stil der Bärte. Dennoch ist "Hope" als komplett eigenständiges Werk anzusehen, das vor allem durch seine verspielten und inhaltlich differenzierten Teile zu gefallen weiß, besonders in einigen Instrumentalparts interessante Spannungsbögen aufbaut. Es ist natürlich etwas unfair, bei der guten und unterstützenswerten Sache, die hinter diesem Projekt steckt, Kritik zu äußern. Deswegen etwas diplomatisch formuliert: von ihren eigenen Fans brauchen Spock's Beard musikalisch derzeit (noch) keine Konkurrenz zu befürchten, dennoch ist das Niveau dieses Doppelalbums durchaus beachtlich. Daneben bekommt man für den überaus fairen Preis von 16 Euro auch bisher unveröffentlichte Beiträge von Spock's Beard ("Acoustic Medley"), sowie Neal Morse ("The way"), die damit diesen Sampler für den Fan zu einer interessanten Angelegenheit machen. Die weiteren Titel werden ebenfalls von den unterschiedlichsten Bands, die als Mitglieder in der The Bearded Community zu finden sind, beigesteuert. Das stilistische Spektrum ist dabei sehr weit gefasst und reicht von Prog, Pop, Hard Rock, Folk, Alternative Rock bis hin zu Jazz Rock. Jede Menge Musik aus allen Bereichen also fürs gut investierte Geld. Weitere Infos zu diesem lobenswerten Projekt finden sich im Internet unter der Adresse: thebeardedsproject.de
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2007