CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)

Sleepytime Gorilla Museum - In glorious times
(67:44, The End Records, 2007)

Düster-melodieselige hymnische Balladen bestimmen eindeutig das neueste Werk der (ehr)furchterregenden amerikanischen Rock-against-Rock-Formation, die im Herbst zum zweiten Teil ihrer Europatour anhebt. Ob der sich im Verlauf stetig drohend steigernde Opener "Companions", mit dem sie auch in ihre Würzburger Show einstiegen, das mit Piano und himmlischen Chören versehene "Puppet Show" oder das beim Freakshow Festival als Zugabe erhaltene "The greenless wreath", allesamt lassen sie nur Headbanging im Zeitlupentempo zu. Aber auch die Zappelfraktion kriegt zwischendurch was geboten, allerdings unterliegen diesmal die heftigen Parts einer Dramaturgie, die viel von Spannungsaufbau hält. Die herrlich verschrobenen Gesangslinien bringen die Stärken der Vokalisten wunderbar zur Geltung, und manchmal klingt es, als habe eine Reinkarnation Peter Hammills im Duett mit Dagmar Krause eine ordentliche Metalinfusion gekriegt. Nie kamen Sleepytime Gorilla Museum näher an die von vielen Kritikern als Einfluss zitierten Art Bears als in "The only dance" oder dem von Kihlstedt sowohl gesanglich als auch instrumental dominierten "Angel of Repose", das mittschiffs mit einem deliriösen, rhythmisch komplexen Violinenpart aufwartet und zu meinem Favoriten avanciert ist Ein weiteres unkategorisierbares Meisterwerk der Rockmusik!!!!

Charly Heidenreich



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