CD Kritik Progressive Newsletter Nr.59 (05/2007)
Unitopia - More than a dream
(61:52, Unicorn Digital, 2005)
Kaum vier Sekunden Spielzeit und schon setzt das Mellotron ein. Dann noch flirrende Gitarrenlinien und schon schlägt die Proggiefalle gnadenlos zu. Klack - Gefangen und begeistert! Doch bei der plakativen Retroschiene bleibt es keineswegs. Vielmehr setzt die Band aus Down Under (Hey, schon wieder eine Band aus Australien in diesem Heft!), auf jede Menge moderne Einflüsse und Sounds, die sorgsam mit der Vergangenheit verschmolzen werden. Das bereits 1997 von Songwriter Mark Trueack und Muti-Instrumentalist / Produzenten Sean Timms aus der Taufe gehobene Bandprojekt, baut einerseits auf langjährige, gemeinsame Erfahrung und Verständnis, macht aber ebenso nicht bei irgendwelchen Genregrenzen Halt. Ob nun radiotaugliche Melodien oder auch Mal weltmusikalisches Flair - es gilt die Devise: Hauptsache es passt irgendwie in den Gesamtkontext. So sind die Songs auf "More than a dream" (welches ursprünglich 2005 erschien und jetzt nochmals von Unicorn Digital aufgelegt wurde) in erster Linie sehr eingängig gehalten und voll von fröhlichen Harmonien. Dazwischen schleichen sich aber immer wieder verspieltere Einfälle ein, so dass der kunstvolle Pop / Rock immer durchaus über eine gewisse Tiefe verfügt. Leider geht der Scheibe nach dem sehr verheißungsvollen Beginn etwas die Puste aus, geraten die Songs immer mehr in musikalisch leichteres Fahrwasser. So sind die Ideen zwar immer noch recht interessant gestaltet, doch fehlt so etwas wie ein roter Faden, wirken manche Übergänge doch zu beliebig, vor allem als auch noch Orchesterparts aufgefahren werden. So sollten sich vor allem diejenigen an dieses Album heranwagen, die mehr auf die melodische, harmonische Seite stehen, bei denen es ruhig etwas "Light" zur Sache gehen darf. Hörbeispiele bieten die Homepage der Band, sowie der Vertrieb CD Baby (cdbaby.com).
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2007