CD Kritik Progressive Newsletter Nr.59 (05/2007)

Sympozion - Kundabuffer
(52:13, Unicorn Digital, 2006)

Etwas mehr als ein Jahr nach der Erstveröffentlichung hat sich Unicorn Digital dem Debüt der israelischen Formation Sympozion angenommen und dieses nochmals für den internationalen Markt veröffentlicht, jedoch ohne irgendwelche inhaltliche Veränderungen vorzunehmen. Seit dem ursprünglichen Erscheinen Anfang 2006 erhielt dieses Album bereits jede Menge gute Kritiken, wobei sich vor allem die schwierige Kategorisierung der Musik bei fast allen Rezension wieder findet. Doch gerade daraus bezieht "Kundabuffer" auch seine Frische, denn auch wenn man als grobe Schnittmenge jede Menge Progressive und Jazz Rock Elemente findet, so trifft man ebenfalls auf klassische bzw. kammermusikalische Anleihen, wie auch die Sperrigkeit des Avantgarde Rock mitunter durchscheint. Auf jeden Fall funktionieren Sympozion nicht unbedingt nach den üblichen Strickmustern, auch wenn einige Passagen je nach Laune mal Erinnerungen an Gentle Giant oder Canterbury Rock aufkommen lassen. Doch trotz schräger und sperriger Einflüsse, kantiger und komplexer Passagen wirkt die Musik keinesfalls zu überfordernd bzw. zu erschlagend, eher auf seine ganz eigene Art etwas zurückgenommen und wohldosiert. Wer jedoch auf der Suche nach griffigen Melodien oder Eingängigkeit ist, wird hier definitiv nicht glücklich werden, auch wenn Sympozion mitunter ein Faible für schöngeistige Einfälle und verspielte Melodik offenbaren. Andererseits sollten auch nicht die wenigen Schwächen dieses Albums unter den Tisch fallen. Auch wenn Udi Koomran (Regelschieber u.a. bei Present, 5uu's) an den Knöpfen saß, nervt der stellenweise sehr plastikhafte Schlagzeugsound (ob gewollt oder ungewollt) doch einige Male recht böse. Auch gehören die ganz wenigen Gesangspassagen ebenfalls nicht zu den Highlights des Albums. Da jedoch weitgehend rein instrumental agiert wird, vor allem gelegentliche Flötentöne, wie auch das verspielte Mit- und Gegeneinander der Instrumente gekonnt umgesetzt ist, fällt das stimmliche Defizit nicht weiter ins Gewicht. Insgesamt ist "Kundabuffer" dennoch ein überaus kurzweiliges und spannendes Debüt, das zudem noch Raum für eine weitere Entwicklung von Sympozion offen lässt, aber auch bereits in dieser Form als nicht gerade alltägliche Scheibe zu gefallen weiß.

Kristian Selm



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