CD Kritik Progressive Newsletter Nr.59 (05/2007)

Shades Of Dawn - From dusk till dawn...
(55:23, Musea, 2007)

Bereits 1998 nahmen die Düsseldorfer ihren ersten Anlauf auf den Prog-Rock Markt: "The dawn of time" war ein recht angenehm zu hörendes Debütalbum. Mit "From dusk till dawn" folgt nun ein Werk, welches aus überarbeiteten Demo-Tapes von 1994 besteht - und somit an die ersten Gehversuche der Band erinnert. Keine schlechte Idee, um im Gespräch zu bleiben; aber leider sind die elf Stücke irgendwie eine Mischung aus längst überdehntem Neo Prog / AOR der 80er und gewöhnlich-gängigem Retro Prog. Kurz: Shades Of Dawn fehlt es gewaltig an Originalität, und wo es an Inspiration mangelt, macht sich dezente Langeweile als vorherrschendes Gefühl beim Hören breit. Abgesehen von ein, zwei Titeln plätschert die keyboardlastige Musik im schlichten Proberaum-Sound vor sich hin. Die Gitarre bietet zwar einige gelungene Momente, besonders wenn sie sich mit singenden Passagen vor das Keyboard stellt, doch dann wendet sich wieder das Blatt und die ach so "heiligen" Neo Prog Keyboardhymnen dominieren weiter das Geschehen. Das ist so wenig überraschend, dass es weh tut. Aber auch der zum Teil mehrstimmige Gesang wackelt gewaltig. Verständnis für Erstaufnahmen hin oder her, aber mit solch einer Qualität ist in diesem Genre ein leicht geöffneter Türspalt auch gleich wieder geschlossen. Also bitte, schnellstens das eigentliche Nachfolgealbum zu "The dawn of time" veröffentlichen.

Andreas Kiefer



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