CD Kritik Progressive Newsletter Nr.59 (05/2007)

Magnum - Princess Alice and the broken arrow
(62:35, SPV, 2007)

Nachdem die letzte Tour von Magnum vor allem in Zeichen ihres Durchbruchalbums und bis heute zeitlosen Klassikers "On a storyteller's night" stand, welches man im Rahmen dieser Tour komplett aufführte, knüpft man mit dem aktuellen Werk in gewisser Weise an diese Vergangenheit an. Nicht nur das Cover (für das sich wie bei "On a storyteller's night" wiederum Rodney Matthew zuständig zeigt) und Logo erinnern an das 85er Werk, auch inhaltlich stehen wieder mächtige Melodiebögen, knackige Arrangements und eine spielerische Verbundenheit zum Melodic / Hard Rock der 80er im Vordergrund. Dass Magnum beim 13. Studioalbum ihrer Karriere mehr als ein Jahr Arbeit hineinsteckten, hört man dem Album zweifellos an, da es vor allem durch eine innere Geschlossenheit einen sehr kompakten und kraftvollen Eindruck hinterlässt. Oder wie Sänger Bob Catley meint: "Dieses ist sicherlich das kompletteste und rundeste Album, das wir jemals geschrieben haben." Doch beim genauen Hinhören und beim Vergleich mit früheren Alben fallen dennoch kleinere Verschleißerscheinungen auf. Denn mitunter entsteht der Eindruck, dass der Band etwas die verspielte Power und der rockige Biss der früheren Tage fehlt. Doch so wie Saga letztes Jahr mit "Trust" eine modifizierte Weiterführung ihrer Ursprünge feierten, so setzen Magnum letztendlich in ähnlicher Weise auf das ehemalige Erfolgsrezept, mit dem man leicht runderneuert und aktualisiert am Start ist. Und ehrlicherweise gilt es festzuhalten, dass die Grundrichtung passt. Natürlich werden Magnum, die Ende der 80er mit "Wings of heaven" sogar Platz 2 der Albumcharts in GB belegten und drei Top 30 Singlehits am Start hatten, nicht nochmals die gleichen kommerziellen Erfolge einfahren, denn dafür hat sich die allgemeine Musikszene doch zu arg verändert. Doch ist "Princess Alice & the broken arrow" ein alles in allem gelungener Brückenschlag zwischen damals und heute, dürfte somit die Fans auf jeden Fall positiv und versöhnlich stimmen. Die Erstauflage erscheint übrigens mit einer Bonus DVD, die neben dem "Making of" des Albums auch noch Interviews, ein Video zum Titel "Dragons are real", sowie weitere Extras enthält.

Kristian Selm



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