CD Kritik Progressive Newsletter Nr.59 (05/2007)

The Hypnomen - Dreaming of the new dawn
(48:47, Stupido Records, 2007)

Die stilistische Zuordnung im "Waschzettel" der Plattenfirma zu "Dreaming of the new dawn", dem fünften Album der Hypnomen, wirft im ersten Augenblick mehr Fragen auf, als dass sie passende Antworten liefert. Begriffe wie "60's Psychedelic Pop", "Easy Listening" oder "Lounge Beat" erwecken den Eindruck von gepflegter, zeitgeistbeeinflusster Entspannungsmusik, was zwar sicherlich auch irgendwie zutrifft, die musikalische Qualität aber in ein völlig falsches Licht rückt. Die Band macht es sich da wesentlicher einfacher, denn sie sieht ihr Album einfach als "eine Reise durch die Nacht, hinein in einen neuen Tag". Tja, viel als Einleitung geschrieben, aber dennoch wenig gesagt. Deswegen zu den harten Fakten. Das finnische Quartett vertraut vor allem auf analoge und trippige Sounds (jede Menge Hammond, Wurlitzer, Wah Wah Gitarre), sie musizieren bisweilen relaxt, aber überaus wirkungsvoll und umspannen dabei eine inhaltliche Breite, die von jeder Menge psychedelischen Einflüssen, lässigem Brass / Jazz Rock bis hin zu percussiven Latin Elementen reicht. Dies alles garniert noch mit groovigen, hypnotischen Beats und hin und wieder fast schon poppiger Zugänglichkeit und schon wird diese locker eingespielte Songsammlung zu einem virtuellen (oder bei Bedarf auch realen) Begleiter durch eine lange, sehr abgespacete Nacht, die mit einem waschechten, sehr entspannten Blues endet.

Kristian Selm



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