CD Kritik Progressive Newsletter Nr.59 (05/2007)

Hugh Hopper - Hopper Tunity Box
(41:09, Cuneiform, 1977)

Hugh Hopper war, nachdem er bei der Band als Roadie gearbeitet hatte, von 1968 bis 1973 Bassist von Soft Machine, anschließend gründete er mit Gary Boyle, Nigel Morris und Laurence Scott Isotope. Isotope spielten nervösen, hektischen, extrem technischen und komplexen Heavyjazzrock. Als Isotope in die Brüche ging (Gary Boyle ging solo, Nigel Morris zu Brand X), startete Hugh Hopper sein Soloprojekt (das erste Soloalbum Hugh Hoppers ist "Hopper Tunity Box" indes nicht, das war "1984"). Die 9 Songs wurden mit diversen Musikern aus dem Jazzrock-Umfeld eingespielt, darunter die Jazzbläser Elton Dean (saxes), Mark Charig (ho) und Gary Windo (b-cl, saxes), Canterbury-Keyboarder Dave Stewart, Nigel Morris (dr), Richard Brunton (g), Frank Roberts (el-p) und Mike Travis (dr). "Hopper Tunity Box" ist mit keinem weiteren Projekt wirklich vergleichbar, improvisativer Jazz und schräger Jazzrock halten sich die Waage, Canterbury hat seine Spuren tief eingegraben, die Songs haben Eigenwilligkeit und Stil. Die Platte ist wohlbekannt und war seit Entstehung ein Hit. Die gemasterte Cuneiform-Produktion ist nicht das erste CD-Release der HTB, hier ist jedoch Elton Deans Solo in der Ornette Coleman Komposition "The lonely sea and the sky" das erste Mal in der kompletten Fassung zu hören. Wie Hugh Hopper im Booklet meint, war niemandem aufgefallen, dass am Schneidetisch mitten im Solo das Band geschnitten wurde und tausende von LPs (und die Erstauflage der CD) gepresst wurden, auf denen das abrupte Ende des Solos zu hören war... Ein weiterer Meilenstein der Canterbury-Diskographie Cuneiform Records.

Volkmar Mantei



© Progressive Newsletter 2007