CD Kritik Progressive Newsletter Nr.59 (05/2007)

Zettaimu - Miroque
(48:51, Musea Paralelle / Poseidon, 2007)

Unter dem Projektnamen Zettaimu unterhält der japanische Gitarrist und Multi-Instrumentalist Hisashi Furue seine seit vielen Jahren ganz eigene musikalische Vision. Bereits seit 1989 aktiv, ist "Miroque" dennoch erst das vierte Album der Band, welches vor allem von der Sängerin Kanako dominiert wird und vor allem von einem vereinfachten, minimalistischen Pop Ansatz durchzogen ist. Trotz vollständiger Bandbesetzung nehmen sich die düster angehauchten Arrangements für die omnipräsente, aber niemals nervende Sängerin zurück und Furue arbeitet eher mit ergänzenden, unterschwelligen Einflüssen. Es entsteht ein harmonisches Gewirr aus Pop, Gothic und Post Rock Elementen, mitunter fühlt man sich sogar an die 80er Jahre Wave / Prog Phase von King Crimson erinnert. Statt euphorische Momente auszuleben, wirkt alles irgendwie zurückgenommen und emotional gedeckelt, aber instrumental keineswegs zu reduziert. Statt nur auf klassische Melodiebögen zu setzen, hat die Musik bisweilen eine traurige, träge, fast schon psychotische Stimmungstiefe. Da sich aber immer wieder jede Menge poppige Augenblicke einschleichen, wirkt "Miroque" dennoch nicht zu ernst, sondern eher melancholisch und in gewisser Weise noch hoffnungsvoll. Oder um es kurz zu machen: schwer zu kategorisieren.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2007