CD Kritik Progressive Newsletter Nr.58 (02/2007)

Seti - Life signs
(56:12, Mylodon Records / Musea, 2005)

Ja, ja - Lebenszeichen - wir suchen auch in diesem Fall mal wieder nach Außerirdischen - Pling, Pling - Pling, Pling...... Auch das Cover und die ersten Klänge dieser musikalischen Reise vom südamerikanischen Kontinent machen klar, welches Thema hier textlich und musikalisch bearbeitet wird. Und das, was uns dieses chilenische Projekt (SETI = Search for Extraterrestial Intelligence) auf ihren acht Songs inklusive eines Longtracks von über 17 Minuten Länge bietet, ist auch allerfeinste atmosphärische Progmusik. Gewürzt mit gut gemischten, rockenden und ambienten Klängen erschaffen Seti für mich eine faszinierende Symbiose aus der Musik von Bands wie Pink Floyd, Pulsar, Tangerine Dream und Pallas. Kopf dieses chilenischen Projektes ist ein gewisser Claudio Momberg, der für alle Kompositionen inklusive der Texte verantwortlich ist. Neben seinem Hauptinstrument, den Keyboards, bedient er auch noch überwiegend den Bass und die Gitarre. Herr Momberg ist langjähriges Mitglied der Progrockband Subterra sowie bei der Marillion Cover-Band Estigma und der Genesis Cover-Band Seconds Out beschäftigt. Über diese Bands bestehen auch die Verbindungen zu Drummer Eduardo Cuesta sowie zu Bassist José Luis Ramos. Außerdem gibt es noch vier verschiedene Gitarristen (und zwar ziemlich gute) auf diesem Werk zu vermelden, die ebenfalls mit den anderen Bands der Seti Musiker in Verbindung stehen. Abschließend sei Sänger Jaime Scalpello erwähnt, der auch bei der Progband Entrance (mit Keyboarder Jaime Rosas) singt und bei mir einen ausgezeichneten Eindruck hinterlässt. Auf den drei Stücken mit Gesang lässt er, fast akzentfrei, seine Herkunft nicht erkennen und singt in englischen Texten in einem Timbre zwischen Alan Reed von Pallas und John Wetton. Überhaupt, ohne die Hintergrundinformationen über dieses Projekt hätte ich eher vermutet, dass Seti aus Großbritannien oder Skandinavien stammen. Insofern stellt sich "Life signs" für mich als eine sehr gute, internationale Produktion dar, die es von ihrer musikalischen Güte mit den feinsten CDs aus dem sinfonischen Prog-Rock Sektor der letzten Jahre aufnehmen kann. Hier hat das französische Musea Label in Kooperation mit dem südamerikanischen Label Mylodon im Dezember 2005 ein Juwel veröffentlicht, welches bis jetzt kaum in unseren Breiten entdeckt wurde. Wäre der Longtrack "The ship of joy" nicht doch einen Tick langatmig, hätte ich auch gerne 14 Punkte gegeben. Ihr solltet Euch die Soundfiles auf www.setimusic.cl oder unter www.myspace.com/setimusic anhören, ob die Musik bei Euch auch so zündet wie bei mir. Hier findet ihr bei "myspace" auch schon Demos von den Songs der neuen Seti CD, die wohl dieses Jahr erscheinen wird.

Wolfram Ehrhardt



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