CD Kritik Progressive Newsletter Nr.58 (02/2007)
Quantum Fantay - Afapanthusterra
(42:10, Privatpressung, 2005)
Eigentlich ist Space Rock nicht unbedingt mein Ding. Eigentlich. Aber das Debüt "Agapanthusterra" der belgischen Band Quantum Fantay hat mich weggehauen. Vergesst Hawkwind oder die Ozric Tentacles. Holt Euch die CD, dreht die Lautstärke hoch und genießt die atmosphärische Reise durch fremde Welten bei Dunkelheit. So jedenfalls empfiehlt es Pete Mush, der Mastermind der Band auf dem Cover der CD. "Liquid Space Rock" nennt Pete den Stil von Quantum Fantay. Was er darunter versteht, hat er uns in einem Interview verraten, das in diesem Heft abgedruckt ist. Die Power-CD eröffnet mit "T.N.S.F.P" und geht gleich in die vollen. Wie alle Tracks ist auch der Opener rein instrumental. Einzige Ausnahme bilden da nur die Vocoder Sprachfetzen im ersten Track. Gesang vermisse ich auf der gesamten CD sowieso nicht. Im Gegenteil: er würde die Atmosphäre nur zerstören. Das folgende siebenminütige "Lantanasch" geht dann auch ab wie eine Rakete und ist dabei höchst melodisch. Spacige Synthie-Klangteppiche im Mittelteil á la 21st-century-Jean-Michel-Jarre. Schließt man bei Track drei die Augen, könnte man meinen, man schwebe beinahe mit Lichtgeschwindigkeit durch fremde Galaxien. Der Titelsong "Agapanthusterra" mit seinen acht Minuten ist neben dem Schlusstrack das Highlight. Treibende Synthies, ständig wechselnde ineinander überfließende Klangwelten, kontrapunktischer Beat. Die folgenden Vier- bis Sechsminüter entführen den Hörer auf eine Reise durch traumhaft schöne Landschaften. Surreale dali-eske Welten kommen mir dabei in den Sinn. Bei "Chase the dragon", dem letzten (offiziellen) Stück ist der Name Programm. Der Hörer wird durch verschiedene Stimmungen auf eine wilde musikalische Verfolgung eines feuerspeienden Drachen mitgenommen. Krachende Gitarren, Prog Metal Drums gepaart mit trance-like Synthies: mitreißende Klangexperimente. Fazit: diese CD ist ein Muss für Proggies, die sich gerne von der Musik entführen lassen. Anspieltipps sind Tracks 4 und 8.
Volker Seitz
© Progressive Newsletter 2007