CD Kritik Progressive Newsletter Nr.58 (02/2007)

Mutyumu - Mutyumu
(67:51, Privatpressung, 2006)

Vor netten musikalischen Überraschungen ist man bei Produktionen aus Fernost eigentlich nie gefeit. Die Menschen und das Leben ticken dort nun mal deutlich anderes als in unseren Breiten. So auch Mutyumu, deren meist instrumentaler Facettenreichtum von Avantgarde, Postrock, Minimalistik, klassischen Elementen bis hin zu metallischer Härte reicht. Dennoch bleibt die Band angesichts dieser doch recht gegensätzlichen Stilarten erstaunlich zugänglich, werden hier keineswegs nur die Extreme der einzelnen Genres ausprobiert. Einen Par-Force Ritt durch die Irrungen und Wirrungen des musikalischen Schaffens offenbaren die sieben Titel des Albums aber ohne Zweifel. Doch auch wenn man kurzfristig mal am Rande des Wahnsinns wandert, das knallharte "Knüppel-aus-dem-Sack" Gitarrenbrett gefahren wird, sorgen dazwischen immer wieder ruhige Momente, langsam aufbauende Stimmungen für den rechten Ausgleich, findet sich selbst Platz für lautmalerischen, klassisch inspirierten Gesang. Das Album scheint von einer ausgelassenen kindlichen Spielfreude geprägt, wo alles erlaubt zu sein scheint, wobei die Brüche mehr zwischen den einzelnen Titeln, denn in einer einzelnen Komposition zu finden sind. Mutyumu machen zweifellos faszinierende, irgendwie andersartige Musik. Eine Empfehlung auszusprechen fällt jedoch schwer, da die inhaltlichen Wechsel recht weit gefasst sind. So muss man schon ein sehr breites Spektrum an musikalischen Vorlieben mitbringen, um hier wirklich mit jedem Song etwas anfangen zu können.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2007