CD Kritik Progressive Newsletter Nr.58 (02/2007)

Maze Of Time - Tales from the maze
(62:26, Privatpressung, 2006)

Selbstfindung pur! Maze of Time befinden sich auf Ihrem ersten Longplayer noch völlig in der Selbstfindungsphase. Die acht, bzw. sieben Stücke (da der kurze Opener nur aus Hundegebell besteht) wirken stellenweise wie ein Schaubild des Progressive Rock, was die verschiedensten Einflüsse und Ursprünge dokumentiert. Das geht hauptsächlich über melodisch-atmosphärisch (z.B. Genesis, Camel, Pink Floyd, Marillion), über einen geringen Anteil von virtuos-komplex (z.B. Yes), bis hin zum Bombast-Hard Rock (z.B. Deep Purple, Rainbow). Spektakuläre Überraschungen gibt es keine - macht aber nichts - denn dafür spielen die fünf Jungs schon jetzt auf einem enorm hohen spielerischen Niveau. Auch sind der Sound und die graphische Gestaltung für ein Debüt absolut OK, und der Gesang wirkt recht souverän und locker. Ebenfalls gelungen sind die Songaufbauten, oftmals langsam und behutsam beginnend, meist durch die typisch markanten Rothery-Gitarrenakkorde und leicht gespielten Keys, die sich später genau im richtigen Moment durch härtere E-Gitarren oder steigerndes Schlagzeugspiel aufladen. Die einzelnen Stücke haben meist eine Laufzeit von fast 10 Minuten, und werden deutlich vom Gitarrenspiel dominiert. Trotz allem drehen sich die Schweden mit Fortdauer musikalisch etwas im Kreis, es fehlt eben noch die gewisse Bandbreite, so dass am Ruhm der Vorbilder nur leicht gekratzt werden kann. Unumstritten ist aber das Talent der Musiker, und ist der oben genannte Selbstfindungsprozess erst einmal abgeschlossen, ist ein Durchbruch für diese Band sehr wahrscheinlich.

Andreas Kiefer



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