CD Kritik Progressive Newsletter Nr.58 (02/2007)

Final Conflict - Simple
(56:26, Privatpressung 2006)

"More than progressive", umschreiben Final Conflict ihren Rückblick auf ihr komplett neu aufgenommenes Material aus den früheren Tagen der Bandhistorie. Seit über 20 Jahren sind die britischen Neo Progger inzwischen aktiv und gerade mal vier Alben wurden in dieser Zeit aufgenommen, so dass es dann doch etwas überrascht, dass man sich auf dem aktuellen Album nicht neuem Material, sondern der eigenen Vergangenheit in neuem Gewand widmet. "Simple" ist zum einen ein Rückblick auf die Frühphase der Band und enthält bis auf "Pangeas's child" (vom 91er Werk "Redress the balance") und "All alone" (von "Quest" 1992) ausschließlich Material, welches bisher nicht auf den offiziellen Final Conflict Longplayern erhältlich war. Zum anderen nahm man das vorhandene Material und arrangierte es einfach um, so dass man hier eben nicht nur eine typisch britische Neo Prog Blaupause, sondern auch gitarrendominierte Rockelemente und melodische Eingängigkeit präsentiert bekommt. Klar, gibt es jede Menge schöne, elegisch Gitarrenparts, wird sich auch mal in längeren, hymnischen Passagen ausgetobt und ist der Melodieanteil recht hoch gehalten, dennoch ist das Material entgegen dem Albumtitel keineswegs nur "einfach". Denn trotz eines gehörigen Maßes an griffigen Einfällen und gleich beim ersten Hören ins Ohr gehender Ideen, wurde doch einiges an ehrlicher Begeisterung und ausladender Dynamik und Wechseln in die Details gesteckt. Vielleicht ist es aber auch gerade diese einprägsame Unauffälligkeit, die dafür sorgte, dass Final Conflict über all die Jahre ein gut gehüteter Geheimtipp im melodischen gitarrenlastigen Neo Prog blieben. Viel wird sich dabei aufgrund dieser durchaus mehr als ordentlichen Veröffentlichung wohl nicht ändern.

Kristian Selm



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