CD Kritik Progressive Newsletter Nr.58 (02/2007)
The Electric Family - Royal hunt
(41:51, Tribal Stomp, 2007)
Auch wenn es auf dem aktuellen, dem mittlerweile vierten Album der Electric Family ausnahmsweise mal keine hochkarätigen Gäste aus dem deutschen Rockbereich zu hören gibt, so ist die Band um den stets in tiefster Stimmlage vor sich brummelnden Bandkopf Tom "The Perc" Redecker in gewohntem Terrain unterwegs. Mit Musikern aus dem Dunstkreis von u.a. Agitation Free oder Grobschnitt bestimmen auch im zehnten Jahr des Bestehens dieses Musikerkollektivs wie seit jeher schwere, kriechende Akkorde, lang anhaltende heulende Gitarren- und Orgelklänge aus der Unterwelt, sowie bluesig-melancholische Stimmungen aus der krautigen-psychedelischen Vergangenheit den Sound der elektrischen Familie. Langsam, fast schon im Zeitlupentempo, kriechen hier die Rhythmen durch den Äther, durchströmt die Musik eine unaufgeregte Zurückhaltung in einer Art Endzeitstimmung am Rande des Krautrock Universums. Selbst das Rolling Stones Cover "Bitch" passt sich dieser ganz eigenen Weltanschauung an und wird zu einem stampfenden Dancefloor Kracher mit Sitar. Wie seine Vorgänger ist auch "Royal hunt" vor allem ein Album, welches durch seine mystische, in sich stimmige Atmosphäre beeindruckt. Unaufgeregt, intensiv und irgendwie aus einer ganz anderen Galaxie, fernab von dieser Welt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2007