CD Kritik Progressive Newsletter Nr.58 (02/2007)

Yole - Lead us away
(47:09, Musea, 2006)

Yole aus Frankreich spielen symphonischen, leichtgängigen Prog mit Inspiration von Genesis, Camel und Focus, wie die Band meint. Das mixen sie mit indischen Klängen; die Sitar bestimmt einen kompletten Song und ist als Soloinstrument hin und wieder zu hören. Zudem hat die Band ein Faible für Worldmusic, was mit Instrumenten wie Tablas und Djumbé neben der Sitar eingebracht wird. "Lead us away" ist trotz der Worldmusic- und Folknote kein Stück neopsychedelisch, sondern klingt in seiner lieblichen Harmoniesprache und steten Sanftheit wie für die ganze Familie geschaffen. Die verträumten Songs haben als einzige wirkliche Rock-Parts ein paar wenige Gitarrensoli und sind viel eher für Folkfans gemacht als für Rockfreaks. Der wenige symphonische Rockanteil ist ganz nett anzuhören, schmeichelt sich formschön aus den Boxen, wird mal von ans Ufer brausenden Wellen illuminiert und verträumter Kuscheligkeit ummantelt. Wer Probleme beim Einschlafen hat... Der Gesang ist nicht immer ganz rein, darunter leidet die Lieblichkeit stückchenweise. Da es aber nicht allzu viel Gesang gibt, träumen die Songs harmonisch vor sich hin. Katrin, was meine Frau, meint, dass sie ja verstehen könne, wenn ich den avantgardistischen Krach höre, aber dass ich mir so einen Kitsch wie Yole antue - da beginne sie an mir zu zweifeln. Für Kitsch war sie noch nie zu haben, danke dafür!

Volkmar Mantei



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