CD Kritik Progressive Newsletter Nr.58 (02/2007)

Bleed In Vain - Say everything will be fine
(51:48, Unicorn Digital / VSR, 2006)

Das kürzlich gegründete Tochterlabel des kanadischen Proglabels Unicorn Digital, VSR, für Metal aller Arten, Melodic und Hardrock vorgesehen, veröffentlicht als erstes Release das Debüt der italienischen Hardcore Metal Truppe Bleed In Vain. Bleed In Vain hatten in ihren ersten Jahren Demos aufgenommen, für die sie in diversen Szenemagazinen positive Reaktionen bekommen hatten. Die seit 2003 bestehende Band, die erst This Illusion hieß und sich wegen der möglichen Verwechslung mit Disillision in Bleed In Vain umbenannte, spielt extrem technischen Hardcore Metal mit melodischen Einflüssen von Metallica und aus Progressive Metal. Im Laufe der CD geht den 13 Tracks zwar nicht der Druck aus, aber die melodischen Metallica-Sounds werden mehr, während die treibende, berauschende Hardcore-Härte allmählich nachlässt. Die kurzen Songs sind fabelhaft technisch, allein die Rhythmusfraktion muss einen Preis für die verflixt ungeraden Takte bekommen. Aber auch, was die Gitarren rifftechnisch zelebrieren, ist vom Feinsten. Die melodische Seite der Songs ist in den ultraharten Stücken weniger ausgeprägt, bringt es aber dennoch auf einige knüppelharte Gitarren- und schräge Keyboardsoli sowie kurze, verrückt komplexe Breaks. Im Vokalbereich wechseln sich Melodie- und Hardcore-Gesang ab, einige Songs klingen gerade während der Refrains, obschon brutal hart, so dennoch erstaunlich poppig. Die Stimmung ist zumeist sehr aggressiv. Die Band nimmt sich nicht zurück und brettert, was das Zeug hält. Leider, wie gesagt, lässt die Brachialität im Laufe des Albums nach, dafür klingt es später verstärkt Metallica-inspiriert. Ich persönlich hätte mir mehr Kompromisslosigkeit gewünscht und die melodische Ecke ausgebrannt, dafür erheblich mehr wildes Gekrache im ultrakomplexen Hardcore-Stil entwickelt, aber auch so ist "Say everything will be fine" ein aufregendes Album. Neben den 13 Tracks gibt es auf der "enhanced" CD 2 Videotracks, die die musikalische Arbeit der Band anschaulich zeigen.

Volkmar Mantei



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