CD Kritik Progressive Newsletter Nr.58 (02/2007)
Variant - Beyond Jargon
(57:01, Privatpressung, 2006)
Mit der Selbsteinschätzung ist das ja so immer eine Sache. Die aus der Gegend von Dallas kommenden Variant sehen sich als Progressive Rock Band mit leichtem Metal Einschlag, jedoch ebenfalls mit einem sehr weit gefassten musikalischen Grundverständnis versehen. Und gerade dieses weit gefasste Verständnis ist es, das "Beyond Jargon" augenscheinlich dominiert, denn so recht in bekannten Strickmustern bewegen sich Variant keinesfalls. Die 9 Songs wirken auf ihre Art sperrig, überraschend anders, keinesfalls sofort zugänglich. Vielleicht sorgt diese Grundtendenz auch dafür, dass man einige Zeit benötigt, um mit der Musik warm zu werden bzw. wie in meinem Falle, eigentlich nicht bzw. nur sehr schwer den richtigen Zugang zu finden. Das Wort "progressiv"(=fortschrittlich) ist hier eher wörtlich zu nehmen, denn die unterschiedlichsten Merkmale von Alternative Rock, Prog, Folk, Wave bis hin zu Psychedelic sind zu erkennen, zusammengehalten wird das Album jedoch vor allem von einer dunklen, mystischen Atmosphäre. Für Soloparts ist kein Raum, vielmehr entstehen auch textlich sehr düstere Songs, die vor allem von unbestimmten Klanglandschaften zwischen Vergangenheit und Gegenwart getragen werden. Dabei bleiben Variant weitgehend in normalen Rockstrukturen verhaftet, die aber eigenständig und irgendwie abseitig mit Garagenflair geraten sind. Dummerweise wollte sich bei mir, selbst nach mehrfachem Anhören, irgendwie nicht das richtige Feeling für diese doch sehr eigenartige Musik einstellen. Deswegen hilft auch hier wieder mal der Hinweis auf die Onlineseite von CD Baby (www.cdbaby.com), wo man sich seinen eigenen Höreindruck verschaffen kann.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2007