CD Kritik Progressive Newsletter Nr.58 (02/2007)

Aching Beauty - L'ultima ora
(53:46, Brennus Music, 2004)

Huch, was ist denn das für eine Lieferung? Gleich 13 Promo-CDs von Brennus landeten völlig überraschend Mitte November im heimischen Postfach. Brennus sind als Prog Metal Sublabel von Musea bereits seit einiger Zeit aktiv, so dass nicht alle CDs dieser geballten Promo Ladung aktuellen Datums sind. Deshalb gibt's also quer übers komplette Heft verstreut nun die geballte Prog Metal Ladung aus Fronkreisch. Den Anfang macht das Quintett Aching Beauty mit ihrem komischerweise italienisch betitelten Album "L'ultima ora". Das ist jedoch die einzige sprachliche und inhaltliche Verwirrung, denn ansonsten hat man sich einem leicht verspielten, aber auch hochmelodischen Prog Metal / Progressive Rock verschrieben. Hier gibt's also keine ausgiebigen Instrumentalorgien, sondern Härte und Breaks stehen in ausgewogenem Gleichklang mit mächtigen Hooks und weicheren Melodielinien. Liegt vielleicht auch daran, dass man als Trio in der Besetzung Keyboards - Bass - Schlagzeug begann und somit nicht nur auf alleinige Gitarrenpower setzt. Natürlich finden sich in den elf Songs auch einige schmucke Schlenker und technische Verrenkungen, doch nie brechen diese aus dem melodischen Gesamtkontext aus. Einzig der zuweilen etwas drucklose, fast schon zerbrechlich wirkende Gesang kann sich nicht ganz mit der sonstigen Qualität der Musik von Aching Beauty messen. "L'ultima ora" ist eine durchaus ordentliche, wenn auch nicht gnadenlos überraschende Produktion, die aber eben nicht nur auf lange ausgetrampelten Pfaden wandert, sondern neben seiner Zugänglichkeit, auch mit einigen akustischen Passagen überrascht. Wer seinen Prog Metal eine Spur weicher und eingängiger mag, darf hier ruhig mal ein Ohr riskieren.

Kristian Selm



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