CD Kritik Progressive Newsletter Nr.57 (11/2006)
Franck Ribiere - Bloody Karma
(48:54, Karmattitude Records, 2006)
Nach mehreren Projekten in letzter Zeit (Double Heart Project, Shawn Lane Tribute), legt der französische Gitarrist Franck Ribiere nun sein eigenes Solowerk vor. Seine Einflüsse reichen von Metal, Rock, Fusion, so dass man zwar viele Parallelen zu anderen Gitarrenheroen erkennt, er sich aber dennoch auf die Suche einer eigenen Saitensprache begibt. Unterstützt vom Schlagzeuger Vincent Fabre, Arnaud Decompoix am Bass, sowie Keyboarder Mistheria geht es meist kernig, jedoch keineswegs zu heavy oder zu verschnörkelt zu Werke. Das rhythmische Grundgerüst ist solide, recht groovig, aber ebenfalls sehr erdverbunden, die Saitenattacken deshalb keineswegs überladen. Ribiere legt eher Wert auf eine nachvollziehbare Songaussage, denn sein Können in den Vordergrund zu stellen. Bezeichnenderweise stechen eher die Keyboardsoli heraus, als dass man hier die Hörnerven mit voller Kraft zugefrickelt bekommt. So fällt der Gesamteindruck der elf Tracks auf "Bloody Karma" dann auch eher überraschungsfrei und bodenständig aus, hin und wieder kommt man nicht von der Idee los, dass die rein instrumentalen Tracks durchaus etwas Gesang vertragen könnten. Andererseits macht die solide Handwerkskunst durchaus Laune, nur eben ohne die üblichen Gimmicks und offensichtlichen Fingerfertigkeiten.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2006