CD Kritik Progressive Newsletter Nr.57 (11/2006)
Planet 13 - Third from the right
(66:59, Red Shoe Records, 2006)
Prog aus Florida, die zweite. Nach Cryptic Vision geht es mit Planet 13 wieder in den Sunshine State an der Ostküste. Doch von fröhlicher, lockerer Sommer-Sonne-Sand Stimmung ist man auf "Third from the right" weit entfernt, hier haben eher dunkle Atmosphäre und voluminöser Heavy Sound das Sagen. Das Erstaunliche dabei: hinter Planet 13 verbirgt sich mit Lance Benedict (Gesang, Keyboards) und Ray Zarate (Gitarre, Schlagzeug) lediglich ein Duo, das jedoch ausgefeilte Arrangements in Sound und Kompositionstechnik abliefert. Gerade mal sechs Songs befinden sich auf der bereits dritten Veröffentlichung des Duos, mit drei Tracks jenseits der 14 Minuten Marke hat man gleich drei Longsongs am Start. Dabei wird vor allem auf nicht zu übertriebene Härte und Melodie gesetzt, verschwimmen die Grenzen zwischen Hard und Progressive Rock. Genau aus dieser stilistischen Balance ergeben sich die Vergleiche zu anderen Bands, die von Rush, Queensr˜che bis Black Sabbath reichen, wobei das kanadische Trio den wahrscheinlich deutlichsten Eindruck hinterlassen hat. Leider bleibt aufgrund der teilweise epischen Songlängen mitunter der Spannungsbogen auf der Strecke, hätten einige Kürzungen hier sicherlich für mehr inhaltliche Dichte gesorgt. Dennoch: der ganzheitliche Ansatz von Planet 13, vor allem auf satte Hard Rock Riffs, moderates Tempo und etwas Keyboardbombast zu setzen, geht voll auf, eine erdige, sehr warme Grundstimmung durchzieht dieses Album. Ebenso sind die diversen Gitarrensoli von viel Gefühl und ehrlicher Emotionalität durchsetzt, womit "Third from the right" einen alles in allem recht angenehmen, wenn auch nicht überragenden Eindruck hinterlässt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2006