CD Kritik Progressive Newsletter Nr.57 (11/2006)

Neal Morse - Cover to cover
(63:14, InsideOut, 2006)

Die Herren Morse und Portnoy verbindet eine musikalische Leidenschaft auf mehreren Ebenen. Nicht nur, dass die beiden gerne mal epische Progressive Tracks einspielen, auch besitzt man eine gemeinsame Vorliebe für die Beatles und die ganz "normale" Rockmusik der letzten Dekaden, wobei es aber meist Richtung 70er geht. Und so wurden während der Sessions zu den letzten drei Neal Morse Alben "Testimony", "One" und "?" auch einige Coverversionen ganz zwanglos eingespielt, die von den The Who Klassikern "I'm free", Paul McCartneys "Maybe I'm amazed", der wunderbaren Cat Stevens Ballade "Where do the children go" bis hin zum Joe Jackson Heuler "I'm the man" oder U2s "Where the streets have no name" reichen. Meist hangelt man sich recht nah am Originalarrangement entlang, hin und wieder werden auch ein paar eigene Einfälle eingestreut. Hauptsächlich geht es aber einfach um den Spaß, gute Songs von anderen Komponisten locker, leicht und völlig zwanglos selbst einzuspielen. So sind die 13 Tracks auf "Cover to cover" vor allem geprägt von der gemeinsamen Spielfreude, merkt man den Akteuren einfach an, dass sie in erster Linie Musiker mit Leib und Seele sind. So bekommt man hier die geballte Ladung an Coverversionen von den Special Editions der jeweiligen Alben, sowie bisher unveröffentlichte Cover aus den "?" Sessions. Trotz der gebotenen Qualität ist "Cover to cover" letztendlich jedoch nur für Morse und Portnoy Sammler und Komplettisten interessant.

Kristian Selm



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