CD Kritik Progressive Newsletter Nr.57 (11/2006)

Z-Axis - Concatenations
(48:36, Gnosis Productions, 2006)

Ursprünglich 1997 gegründet, um Musik zur Multi-Media Production "Reality Check" einzuspielen, haben sich Z-Axis seitdem zu einer eigenständigen Band entwickelt, die laut eigener Aussage die Grenzen der eigenen musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten ständig neu ausloten. So fällt auch die stilistische Selbsteinschätzung recht weitgreifend aus: u.a. ist dort von Post Progressive Rock, New Edge Ambience und Psychedelia mit World Music Einflüssen die Rede. Doch trotz umfangreicher Umschreibung der eigenen Künste, könnte man die Band einfach ganz platt in die moderne Space Rock Schublade stecken. Es fällt vor allem der recht spacige, aber keineswegs zu abgehobene Grundcharakter auf, der die Songs von Z-Axis durchzieht. Nicht nur die Sounds klingen sehr sphärisch, unbestimmt blubbernd und flirrend davon schwebend, auch in den Arrangements wird eine Bandbreite von innerer, fast schon meditativer Ruhe bis hin zu stampfenden Tempoverschärfungen abgedeckt, dennoch scheinen auch immer wieder die Verwandtschaften zu den 70ern durch. Sowohl Gitarre, als auch Keyboards werden weniger solistisch, denn vermehrt für die Schaffung der passenden Stimmung eingesetzt. Ebenfalls bekommt der "Gesang" eine ganz eigene Rolle zugeordnet, der meist in diversen Sprechpassagen ebenfalls mehr als Rhythmusgeber bzw. eigenes Instrument eingesetzt wird. Zudem klingt irgendwie auch immer noch der mutli-mediale Ansatz durch, denn die Musik der Amerikaner erzeugt fast zwangsläufig Filme im Kopf, fernab von dieser Welt. Untermauert wird dies zudem durch die Multi-Mediatracks diverser Livemitschnitte als Bonus auf diesem Album, die ebenfalls durch Videosequenzen ergänzt sind. So lebt "Concatenations" in erster Linie von seinen Stimmungen und dem atmosphärischen Charakter, der den Hörer in andere Sphären entführt. Doch da das Quartett als weitere Gäste auch Flöte bzw. Violine mit in ihr Raumsschiff eingeladen hat, ist dies zweifellos ein Trip, der sich lohnt.

Kristian Selm



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