CD Kritik Progressive Newsletter Nr.57 (11/2006)

Shakary - 2006
(52:01 + 43:07, SHK Records, 2006)

Die gute Nachricht: Endlich bekommen wir wieder mal etwas von Shakary zu hören. Die schlechte Nachricht: Es ist lediglich eine Neuinterpretation, mit zum Teil neu eingespielten und leicht veränderten Passagen der Alben "Alya" und "The last summer" aus den Jahren 2000 und 2002. Das Doppelkonzeptalbum "Alya" wurde nicht gerade liebevoll auseinander gerissen, es fehlen komplette Titel von einer ca. 35-minütigen Spielzeit, und dadurch natürlich die passenden sowie sauberen Liedübergänge. Das sowieso schwächere Nachfolgekonzeptalbum "The last summer" wurde seltsamerweise in geänderter Trackliste, aber auf vertretbare sieben Minuten gekürzt. Den ursprünglichen Gesang von Aluisio Maggini (Clepsydra) sowie Michael Branzino hat man durch den neuen Vokalisten Noel McCalla (u.a. bei Manfred Manns CDs "Mann Alive" und "Soft vengeance" zu hören) ersetzt. Und er löst seine Aufgabe wirklich hervorragend, was somit den einzigen Reiz der Scheibe ausmacht. Da können auch der frischere Sound und die hochkarätigen Gäste wie Arjen Lucasson und Steve Rothery nichts mehr daran ändern. Wobei die beiden Herren ihr Können auf sage und schreibe einem Song kundtun - Wahnsinn, oder? Also ich frag mich echt nach dem Sinn solch einer CD, zumal die Original CDs auch weiterhin ohne Probleme zu beziehen sind. Oder kommt dann doch ein neues Studioalbum ans Tageslicht, und somit ist "Shakary 2006" als eine Art Erinnerungsruf und Verkaufsmasche vom Label gedacht? Trotzdem gibt es von mir eine einigermaßen positive Benotung wegen der bekannten Sahnestücke aus der "Alya"-CD, ansonsten wirklich nur etwas für eingefleischte Fans.

Andreas Kiefer



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