CD Kritik Progressive Newsletter Nr.56 (07/2006)
Nog Cavanagh - Everything leads to here
(55:20, Angry Robot Records, 2004)
Beim Space Rock stehen nicht unbedingt technisches Können oder komplexe Rhythmusgeflechte im Vordergrund, sondern vielmehr gilt es, eine Art "out-of-this-world" Stimmung zu erzeugen. So geht es auch auf "Everything leads to here" mehr um die richtigen kosmischen Sounds und das Transportieren eines gewissen Lebensgefühls. Deswegen hat der in North Yorkshire ansässige "Heimwerker" und Multi-Instrumentalist Nog Cavanagh zuerst einmal den klanglichen Aspekt bei seiner Musik in den Vordergrund gestellt. Das bis auf einige Schlagzeugsequenzen komplett im Alleingang eingespielte Instrumentalwerk ist geprägt von weit ausladenden Keyboardklängen, sowie jeder Menge flirrender, hurtig davon schwebender Gitarrenriffs. In siebenjähriger Arbeit entstanden so acht Titel, die sich irgendwo zwischen Space und Psychedelic Rock bewegen und von einer hypnotischen Spannungstiefe durchzogen sind. Der musikalische Ansatz stimmt über weite Strecken, auch wenn die Kompositionen durchaus mehr Abwechslung vertragen könnten und einiges doch recht ähnlich klingt. Neben diesen Einschränkungen ist dieses Album jedoch absolut nichts für Klangfetischisten, denn der dumpfe, sehr matschige Sound, ist wirklich komplett auf Lo Fi getrimmt. Die programmierten Rhythmen unterstützen zwar den hypnotischen Charakter, nerven jedoch durch ihren monotonen Beat ganz gewaltig. Damit bleibt die Hoffnung, dass der für dieses bzw. nächstes Jahr angekündigte Nachfolger doch etwas mehr für die Ohren bietet.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2006