CD Kritik Progressive Newsletter Nr.56 (07/2006)

Phideaux - Fiendish
(44:55, Bloodfish Music, 2004)

Zwar veröffentlichten Phideaux bereits 1992 mit "Friction" ihr Debüt, doch ob der langen Pause von zwölf Jahren (und auch weil das Album offenbar gar nicht mehr erhältlich ist) ist "Fiendish" in gewisser Weise das Debüt das transkontinentalen Projekts Phideaux um den Sänger und Multiinstrumentalisten Phideaux Xavier und seinen musikalischen Weggefährten Richard Hutchins (Drums). Zum ersten Mal wanderten die Demos auf elektronischem Wege from coast to coast zwischen den beiden Hauptakteuren und einer Vielzahl von Gastmusikern, die sich in nuce auch auf den folgenden Produktionen einfinden sollten. "Fiendish" nimmt in gewisser Weise viele Dinge vorweg, die Phideaux auf seinen folgenden Alben dann verfeinern und genauer herausarbeiten sollten. Der fast schon schamlose Stilmix und der stark song- (und text-!) orientierte Ansatz sind schon auf "Fiendish" zu finden. Die Prog-Einflüsse bleiben auf "Fiendish" allerdings noch weiter im Hintergrund, als bei seinen jüngeren Arbeiten: Am ehesten taugt noch das düster-psychedelische "Soundblast" dazu, den traditionellen denkenden und hörenden Prog-Hörer zu packen, ansonsten sei zunächst einmal auf das 2005er-Album "Chupacabras" verwiesen. Dennoch ist "Fiendish" ein hörenswertes Stück musikalische Kreativität. Auch wenn es mit Progressive Rock im klassischen Sinne wenig zu tun hat, so handelt es sich bei "Fiendish" (und verstärkt auch bei den folgenden Alben) um "elaborierte Rockmusik", dessen hohes musikalisches Niveau auch ohne die übliche Prog-Trickkiste überzeugen kann: Das Album kann in exzellenter Soundqualität auf der Homepage der Band kostenlos herunter geladen werden.

Sal Pichireddu



© Progressive Newsletter 2006