CD Kritik Progressive Newsletter Nr.56 (07/2006)

Nautilus - Obvious
(13:16, Privatpressung, 2006)

Laut Eigendarstellung fühlt sich das Quartett aus Berlin von Incubus, A Perfect Circle oder gar Opeth inspiriert. Das bleibt ja unbenommen, ebenso wie sich als Hörer mehr an Killing Game Show, Conic vielleicht, oder - wenn's denn so hoch hinaus sein muss - Coheed & Cambria erinnert zu fühlen. Es wird jedenfalls weder gegrowlt noch werden Mellototron-Nebelwände bemüht, wie etwa bei Opeth Dei, dafür kommen aber dauerhaft becircende Melodien, gewinnender (typischer Alterno-) Gesang sowie eine teilweise verblüffend "süß" klingende Leadgitarre zum Einsatz. Das Strickmuster der drei enthaltenen Songs scheint zumindest vergleichbar, auf der gegebenen 13-Minuten-Distanz stört das aber überhaupt nicht, im Gegenteil: man wünscht sich mehr davon. Die im Booklet abgedruckten Texte scheinen dem Bandnamen (KOPFfüßer) auch keine Schande zu machen, insgesamt eine gar nicht "offensichtliche" (Demo-Titel), sehr erfreuliche Neuentdeckung.

Klaus Reckert



© Progressive Newsletter 2006