CD Kritik Progressive Newsletter Nr.56 (07/2006)

Ezra - Songs from Pennsylvania
(52:39, F2 Records, 2006)

Auch wenn von Ezra bereits zwei Alben erschienen sind, ist die Band, aufgrund des mäßigen Erfolgs der Alben, wohl doch noch einigen Leser völlig unbekannt. Daher vielleicht erst ein paar Bandinfos vorneweg: Ezra existieren seit 1990, stammen aus Großbritannien, und veröffentlichten die zwei angesprochenen Alben "Shapes" sowie "Big smiley sun" aus den Jahren 1994 und 1999. Um Hauptakteur Andy Edwards (Gitarre, Keyboard, Gesang) u.a. bekannt durch sein Mitwirken bei Cyan, Magenta oder The Fyreworks, formierten sich drei weitere Musiker an Bass, Schlagzeug und Keyboard. Im Gegenzug hilft Rob Reed, allerdings mehr im passiven, technischen Bereich etwas aus. Spielerisch limitiert sich das Ganze auf simpel gestrickten Gitarren- Melodic- Neoprog- Rock, ohne kommerzielles Kalkül, irgendwo angesiedelt zwischen Jadis, Saga, oder It Bites. Und dass muss ja auch gar nicht schlecht sein, doch fehlt dem Songmaterial von Ezra einiges an Dichte, Variationsbreite, sowie dem nötigen Groove in Instrumentierung und Refraingesang. Außerdem wirkt Andy Edwards Sologesang sehr angestrengt und emotionsleer, und die permanente gute Laune, die dieses Album durchströmt geht auf Dauer ziemlich auf die Nerven. Positiv, es wurde so gut wie nichts geklaut, man versucht wirklich recht eigenständig, und ganz typisch zu klingen. Auch sind die melodischen Gitarrensoli sehr gut gelungen. Als Ergebnis stehen somit sieben hörbare Songs, die mehr mitten im Mainstream sowie im kompakteren Rockbereich stehen, mit zumeist schöne Melodien, und angenehmer Gitarren, gleichwohl dürften die Briten wissen, dass solche Platten nichts für die Ewigkeit sind, und sehr schwer auf dem heutigen Markt zu platzieren sind.

Andreas Kiefer



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