CD Kritik Progressive Newsletter Nr.55 (04/2006)

Frogflavor - Space of magic
(42:54, Musea Parallele / Inter Music, 2006)

Dummerweise werden die CD Cover bei uns in schwarz-weiß abgedruckt, denn sonst würde einem unweigerlich der herrlich offensive pinke Hintergrund ins Auge springen. Aua! Na ja, wenn inzwischen selbst Bundesliga Torhüter in dieser Trikotfarbe herumspringen, gilt wohl der Slogan "pink is beautiful". Und so wundert es überhaupt nicht, dass die Band, die sich hinter diesem farblichen Ausrutscher verbirgt, in der Übersetzung auch noch "Froschgeschmack" nennt. Ihhhhh, wie das wohl schmeckt? Tja, wer hätte es erraten, solch gar lustige Geschmacklosigkeiten können natürlich nur aus dem fernen Osten kommen. Zum Glück bewegt sich der musikalische Inhalt von "Space of magic" in weit weniger gefährlichem Terrain, denn das japanische Trio wühlt sich munter und lustig durch harten Rock und Jazz Rock, der nach Lust und Laune mal mehr in die eine oder die andere Richtung verbogen wird. In Power Trio Besetzung darf vor allem mächtig an der Gitarre herumgefrickelt und die Saiten gefühlvoll zum ekstatischen Jaulen gebracht werden. Die Rhythmusmaschinerie läuft klanglich fett zur Hochform auf, ohne den Sechssaiter dabei spielerisch zu übertönen. Um die ganze Chose dann doch nicht zu eindimensional erscheinen zu lassen, schaut auch mal ein funkiger Rhythmus um die Ecke, wah-waht die Gitarre groovig ihres Weges und darf es auch mal leicht bluesig zur Sache gehen. Solide, gut, aber vor allem etwas für Saitenspezialisten.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2006