CD Kritik Progressive Newsletter Nr.54 (01/2006)
Pallas - The dreams of men
(73:11, InsideOut, 2005)
Mit einem fast identischen Intro, wie beim herausragendem Vorgängeralbum "The cross and the crucible" wird die neue CD der sympathischen Schotten eröffnet. Und wie das eben so ist, muss man sich nun mit diesem besagten und wohl eines der besten Prog-Alben aus dem Jahre 2001 auch wieder messen lassen. Aber keine Sorge, denn nach dem ersten Hördurchlauf scheint sich Pallas nicht nur in der Besetzung (Brown, Fraser, Mathewson, Murray, Reed) treu geblieben zu sein. Die Songs bewegen sich wieder mal in einer Spielzeit von vier bis zwölf Minuten, das bereits gute Klangniveau wurde nochmals gesteigert, und der typische Pallas-Sound mit den oftmals geheimnisvollen und mystischen Klängen, sowie der knackigen Rhythmusarbeit, vor allem durch Graeme Murrays Rickenbacker Bass-Spiel ist unverändert unterhaltsam und schnörkellos. Etwas stärker aufgepeppt wurde "The dreams of men" durch einige Folk- und Klassikelemente, sowie einer stärker nach "heavy" klingenden Gitarre so dass man dadurch lauter bzw. schwerer klingt, und oftmals mehr in Richtung Hard Rock tendiert. Die neun Stücke präsentieren sich genauso wie beim Vorgänger sehr eindringlich, mit zunächst sehr einprägsam wirkenden Melodien, was bei mir trotz etlicher Breaks und Tempiwechsel etwas Enttäuschung aufkommen lässt, doch nach mehrmaligem anhören entfaltet sich die Musik in ihrer vollen Tiefe und mit all den liebevoll ausgearbeiteten Details, die besonders beim Hören unterm Kopfhörer deutlich werden. Und so haben Pallas einen würdigen Nachfolger auf den Markt gebracht, dem man wenn überhaupt, nur ein kleines Manko vorwerfen kann, und zwar dass mache musikalische Bausteine für einen langjährigen Pallas-Kenner nicht mehr ganz so reizvoll sind, da im Unterbewusstsein manche Ideen doch schon etwas vorhersehbar und bekannt daherkommen.
Andreas Kiefer
© Progressive Newsletter 2006