CD Kritik Progressive Newsletter Nr.54 (01/2006)

Øresund Space Collective - Øresund Space Collective
(69:47, Transubstans Records, 2005)

Mit Musikern aus Dänemark, Schweden und den U.S.A., respektive ex-Mitgliedern der Bands Mantric Muse, Gas Giant und Bland Bladen, wurde 2004 das Ørseund Space Collective aus der Taufe gehoben. Von Anfang an verschrieb man sich dem frei improvisierten Space Rock, schnitt jede Session mit und machte sie über die eigene Homepage zum freien Download verfügbar. Inzwischen haben sich über 20(!) Stunden Material angesammelt, durch die man sich als Hörer durchkämpfen kann. Ihr erster offizieller Longplayer vereint nun die besten Momente aus diversen Sessions und soll auch als Visitenkarte dienen, um sich für Konzerte und für eine breitere Hörerschaft zu empfehlen. Das Musikerkollektiv aus den verschiedenen Ländern gibt zwar Space Rock als Grundrichtung vor, jedoch finden sich beim ausgiebigen Improvisieren immer wieder auch andere Stil-Elemente, die von Reggae, Jazz Rock, Psychedelic bis hin zu leichten Funk Einflüssen reichen. Meist aufgebaut auf fließende, sphärische Keyboardklänge, schält sich langsam ein Rhythmus hervor, über dem abwechselnd die verschiedenen Musiker solistisch agieren. So werden mal sachte, mal verzerrte Gitarrenlinien durch eindringliche Orgelklänge abgelöst, groovt sich der Bass seinen Weg, wobei dennoch das Material auf seine Art sehr dicht und kompakt wirkt. Jede Menge spacige Sounds und Effekte sorgen dabei für raumgreifende Klanggemälde aus ganz anderen Sphären. Der Ansatz der multi-internationalen Band erinnert bisweilen an die amerikanischen Kollegen von Quarkspace, die sich auf ihren "Spacefolds" Alben ebenfalls improvisativ austoben. Auf CD Länge ist das Zusammenspiel der sechs Musiker über weite Strecken durchaus spannend anzuhören, auch wenn manche Passagen unweigerlich Längen aufweisen und bei durchstrukturierter Herangehensweise einige Straffungen nötig wären. Ansonsten kann die Truppe durchaus einige Sympathiepunkte gewinnen und man kann ihnen für ihren Ansatz durchaus geschmackvolles und stilsicheres Zusammenspiel attestieren.

Kristian Selm



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