CD Kritik Progressive Newsletter Nr.54 (01/2006)
Metagaia - Phonogenix
(41:26, Poseidon / Musea Parallele, 2005)
Metagaia ist das elektronisch-psychedelische Ethno / World - Projekt des japanischen Musikers Haruhiko Tsuda, der einst Gitarre bei den Symphonic Rockern Shingetsu spielte. Auf Metagaia gibt es jede Menge elektronische Sounds zu hören, viel rhythmisches Geklapper, das an asiatische Gebetsmühlen erinnert, zudem groovende Rhythmen, psychedelische Klangsphären von akustischen Folk- und elektronischen Tasteninstrumenten, Gitarrensounds und teilweise gar freejazzige Saxophoneinlagen (im Opener "Divinity rising"). Die Songs sind versponnen und lyrisch, fließen gemächlich dahin; die rhythmischen und melodischen Passagen brauchen ihre Zeit, sich zu entwickeln; schließlich verebben die Tracks nach einer Weile. 8 Songs machen auf diese Weise knapp 40 Minuten voll. Etliche Motive sind hörfreundlich arrangiert, werden von den Grooves lässig transportiert und schweben so allmählich vorbei. Verhallte Gitarrensoli geben dem Ganzen einen Sinn, da können plötzlich gar ungewöhnliche Harmonien aufbrechen, die in den gemütlichen Popsongs jedoch nicht wirklich überzeugen. Samples mit ethnischen Gesängen bringen Farbe ein, jedoch die vorlauten elektronischen Sounds zu Beginn und Ende der Tracks sind alles andere als hinreißend. "Phonogenix" ist keineswegs belanglos, aber um wie viel mehr unbefriedigend!
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 2006