CD Kritik Progressive Newsletter Nr.54 (01/2006)

Marco Galletti - La luce che illumina i sogni
(48:58, Privatpressung, 2005)

"This album was composed, written, played, sung, recorded, produced and mastered by Marco Galletti". Aha, ein ambitionierter Heimwerker ist wieder mal unterwegs. Dabei ist Marco Galletti kein gänzlich unbeschriebenes Blatt im großen Prog Zirkus, werkelte er doch Ende der 80er, Anfang der 90er bei der von ihm mitgegründeten italienischen Formation Arcansiel, die im sinfonischen Progressive Rock Bereich beheimatet war. Beim solistischen Alleingang von Herrn Galletti sieht es dann bei der Stilistik schon mal ganz anders aus, bevorzugt er doch mehr die sanften Töne im eher zugänglichen, wenn auch sinfonisch unterbutterten Elektronik Format. Nett zusammengebaut fließen hier die Melodien sphärisch durch den Raum, unterlegt von weichen, flauschigen Klangteppichen, über die sich neben den programmierten Rhythmen auch hin und wieder die eher dünne Stimme des Protagonisten erhebt, aber auch selten die Gitarre elegisch schwelgt. Das tut alles nicht besonders weh, ist auch ganz nett anzuhören, bisweilen schleichen sich einige wirklich wunderbar verträumte mediterrane Töne ein, doch stellt sich einfach die ketzerische Frage, wer solch ein Album wirklich braucht. Dies soll jedoch natürlich niemanden davon abhalten, mal auf der Website www.marcogalletti.com vorbeizusurfen und einen eigenen Eindruck zu gewinnen.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2006