CD Kritik Progressive Newsletter Nr.54 (01/2006)
Fantasmagoria - At Star Pine's Cafe
(19:28, Music Term / Vital Records, 2004)
Fantasmagoria ist ein typischer Progressive Rock Bandname. Und die Band hält, was der Name verspricht. Chefin und Gründerin der Band ist die Violinistin Miki Fujimoto, die in San Francisco, in Sofia in Spanien und in Japan klassische Violine, Komposition und Jazzharmonie studiert hat. Weiterhin gehören Junpei Ozaki (g), Masatomo Nakashima (g), Yoichi Suzuki (key), Kentaro Yoshida (b) und Masakazu Sato (dr) zu Fantasmagoria. Miki Fujimotos Violine ist die treibende Kraft in den Songs. Die 5 Tracks der CD sind live im Sommer 2004 eingespielt worden. Die CD ist insgesamt knapp 20 Minuten lang und wohl eher für Promotion Zwecke für Konzerte etc. zu verstehen. Zwar sind die Aufnahmen klangtechnisch sehr gut aufgearbeitet und gemixt. Für den Fan dürfte die CD jedoch zu kurz sein, um das Interesse zu erwecken. So wird der Silberling wohl oder übel eine Rarität. Die Songs auf der CD sind in großen Teilen zu freundlich, sanft und konventionell und nicht heavy genug, um den Anspruch der Band durchzusetzen, von Klassik über King Crimson bis Fusion das von der Violine geprägte Progressive Rock Feld einzunehmen. Zudem sind die Songs nicht sehr komplex, in einem Track gibt es gar funkig-flotte Strukturen zu hören. Vier Songs sind um die 3 Minuten lang, das letzte, und weitaus interessanteste Stück bringt es auf knapp 5 Minuten. Da geht dann plötzlich die Post ab. Schräge Harmonien und komplexe Arrangements, wie sie in den Songs vorher nur geahnt werden konnten, strömen. Die rein instrumentalen Stücke können in ihren Höhepunkten leidenschaftlich ausbrechen, aber leider nur kurz. Der letzte Track rettet die CD und die Band nicht. Die Ambition der Band mag hoch sein, das Resultat jedoch ist nicht vital und überzeugend genug. Das saubere, klare und helle Violinspiel ist sehr fein und hinreißend, was allein jedoch nicht ausreicht. Das Manko liegt in den Kompositionen und in der Genügsamkeit der Band, was Heavyness und Leidenschaft betrifft.
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 2006