CD Kritik Progressive Newsletter Nr.54 (01/2006)
Elemental - Synesthesia
(37:00, Privatpressung, 2003)
Elemental nennt sich eine vierköpfige Band aus Rio de Janeiro, die rein instrumentale Musik spielt, dabei sehr stark vom Progressive Metal und dem Sound im Stil von Dream Theater beeinflusst ist. Dennoch enthält ihr Album "Synesthesia" zudem auch einige hervorragende sinfonische Passagen. Die Anfänge der Band gehen zurück ins Jahr 1999, als man sich noch Movimento Suspeito nannte, stilistisch hauptsächlich der Pop / Rock Richtung verschrieben hatte und meist nur Coverversionen spielte. Im darauffolgenden Jahr setzten sich Keyboarder Raphael Montechiari und Gitarrist Estevão Andrade mit den anderen Bandmitgliedern zusammen und man entschied sich für die Suche eines eigenen musikalischen Weges, sowie die Konzentration auf selbstgeschriebenes Material. Das erste Resultat war der Titel "Device", der sowohl bei der Band gut ankam, als auch von ihrem Umfeld sehr positiv aufgenommen wurde. Dies war letztendlich der Anfang vom Aufbruch in neue musikalische Welten, dessen erste Resultate sich auf dem selbstfinanzierten Debütalbum "Synesthesia" wiederfinden. Die sieben Songs auf diesem Album beeindrucken durch ihre hohe Qualität, bei dem der Hörer die Möglichkeit hat, noch jungen, aber bereits technisch versierten Musikern zu lauschen, die auf dem richtigen Weg sind. Elementals Musik beinhaltet jede Menge eingängige Gitarrenparts, interessante Keyboardläufe, sowie eine abwechslungsreiche Rhythmustruppe. Um es kurz auf den Punkt zu bringen: spielerisch sind hier keinerlei Fehler zu hören, auch gelingt es der Band, ihr technisches Können in die richtigen emotionalen Bahnen zu lenken. Ein Highlight herauszuheben fällt schwer, da sich alle Songs auf gleich gutem Niveau bewegen. Auch wenn mir das Album fast uneingeschränkt gefällt, so stößt doch leider die etwas kurze Spielzeit von 37 Minuten sauer auf. Dennoch gehört dieses Album zu meinen derzeitigen Favoriten aus dem Prog Metal Bereich, wie ich auch großes Vertrauen in das Potenzial der Band habe, die mit ihrer nächsten Veröffentlichung sicherlich noch für mehr Aufsehen sorgen wird.
Sergio Motta
© Progressive Newsletter 2006