CD Kritik Progressive Newsletter Nr.54 (01/2006)

conXious - Never before, never again
(47:03, Privatpressung, 2005)

Seit 1991 existieren conXious, die von Alexander (Gitarre) und Michael Ghezzo (Schlagzeug) ins Leben gerufen wurden. Mit wechselnden Mitmusikern an Gesang und Bass, sowie dem Verzicht auf jeglichen Keyboard Bombast, legte das Brüderpaar bereits drei Studioalben vor. Das aktuelle Album "Never before, never again" wurde dabei auf einem kleinen Doppelkonzert Mitte September zusammen mit Arena im heimischen Wien vorgestellt. Der erste Höreindruck ist noch von einer gewissen Ratlosigkeit geprägt, denn zum einen ist der Prog-Einfluss nur sehr unterschwellig in inhaltlichen Wechseln und einigen überraschenden Wendungen zu finden, zum anderen kommt der Rock / Hard Rock der Österreicher doch eher unspektakulär, wenn auch handwerklich gut umgesetzt aus den Boxen. Doch bei weiteren Durchläufen wächst die Musik des Quartetts, auch wenn die besondere Note, das Quentchen Originalität eben doch irgendwie fehlt. So bratzt da manchmal die Gitarre mit der nötigen Härte, fehlt es auch nicht an lockeren bzw. akustischen Passagen, kommt die Mischung aus moderater Komplexität und griffigen Melodien gut aus den Startlöchern und lässt gute Absichten und Potenzial erkennen. Doch letztendlich rauschen die Songs einfach noch nicht prägnant genug durch die Gehörgänge, bleibt einfach auf Dauer zu wenig hängen. Vielleicht liegt inzwischen die Messlatte für gute Alben einfach zu hoch, gibt es mittlerweile einfach zu viele Produktionen, die um die Gunst des Hörers wetteifern. Deswegen werden es conXious, trotz aller guten Ansätze, mit "Never before, never again" sicherlich nicht gerade einfach haben.

Kristian Selm



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