CD Kritik Progressive Newsletter Nr.53 (09/2005)

The Tea Party - Seven circles
(45:04, InsideOut, 2005)

Ein Trio aus Kanada, das es so richtig krachen und rocken lässt, da war doch was... Nein, dieses mal geht es mitnichten um Rush, sondern um The Tea Party, die in der Heimat mit ihren Alben bereits Platinstatus erreichten, während sie bei uns bisher nicht über einen gepflegten Insiderstatus hinausgekommen sind. Ob sich dies mit ihrem siebten Album "Seven circles" ändern wird? Tja, das könnte schwierig werden, denn das Trio hat einiges von seiner Originalität abgestreift und befindet sich nun mit ihrem gitarrendominierten, melodiedurchtränkten Powerrock in einem Genre, bei dem die Konkurrenz sehr groß ist. Der Dreier aus Windsor, Ontario hat die vergangenen vier Jahre seit dem letzten Studioalbum nicht nur als reine Auszeit genutzt, sondern vielmehr musste auch der Verlust ihres langjährigen Managers verkraftet werden. Dies schlägt sich nicht unbedingt in Traurigkeit und Melancholie nieder, sondern vielmehr werden die Songs auf "Seven circles" wesentlich direkter und geradliniger auf den Punkt gebracht, als man dies von den Vorgängern gewohnt war. Fast vorbei ist es leider auch mit den atmosphärischen und orientalischen Einflüssen (hier und da finden sich noch ein paar Fragmente), ebenso passt der gern zitierte Led Zeppelin Vergleich überhaupt nicht mehr. The Tea Party klingen gleichzeitig dennoch weniger amerikanisch, fast schon britisch, ihr schnörkelloser Gitarrenrock verfügt über prägnante Melodien, Erfolgproduzent Bob Rock (u.a. Metallica, Aerosmith) steuert den rechten, druckvollen Sound bei, mit "The watcher" hat man zu guter letzt eine wunderschöne, völlig unpeinliche Ballade am Start. Doch wie eingangs erwähnt, ist die besondere Note bei The Tea Party leider verloren gegangen. Wie dies die Fans quittieren werden und ob man damit einen breiteren Markt erschließt, wird die Zukunft zeigen.

Kristian Selm



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