CD Kritik Progressive Newsletter Nr.53 (09/2005)

Procosmian Fannyfiddlers - Father dog
(47:13, Langt Lem Records, 2005)

Tja, soll man das nun wirklich alles bierernst nehmen oder sind die Procosmian Fannyfiddlers einfach nur die ungekrönten Könige des augenzwinkernden, sehr schrägen Prog Humors? Die Mannschaft um so namhafte Musiker wie Eric The Awful, Fist-Anal und Sleazy Teigen dreht auch auf ihrem aktuellen Werk wieder mal alle Prog Klischees gnadenlos trashig durch den Fleischwolf, die sehr direkten, meist sexistischen Texte mal ganz bei Seite gelassen. Ganz logisch passt da auch die manches mal nach dunklem, miefigen Proberaum klingende Produktion einfach wie die Faust aufs Auge. Abgesehen von der humorig-launigen Grundeinstellung der Norweger darf oder muss man auch einiges an gewollt oder ungewollt schrägen Tönen ertragen. Weder der Gesang von Hebbe Santos noch von Pornographic Johnson ist immer leicht anzuhören, denn vor allem die Frontfrau trällert in eigenartigen Höhen, dass es so richtig schmerzt. Schade eigentlich nur, dass dabei die Musik etwas in den Hintergrund gedrängt wird, denn mitunter, wie z.B. beim folkig-proggigen Intro von "Thinking stuff", merkt man, dass die Band durchaus kann, wenn sie mal will. Ansonsten wurschtelt sie sich durch einen kruden Mix aus Prog, Folk und eigenwilliger Attitüde. Humor ist eben, wenn man trotzdem lacht...

Kristian Selm



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