CD Kritik Progressive Newsletter Nr.53 (09/2005)
Dug Pinnick - Emotional animal
(53:15, Magna Carta, 2005)
Die einschlägigen Proglabels beobachten sich gegenseitig genau und verfolgen, wie sich die Produktionen der anderen Firmen verkaufen. So hat das amerikanische Label Magna Carta wohl ein Auge auf das erfolgreich arbeitende deutsche Label InsideOut oder dessen amerikanische Tochter geworfen und zeichnet die Strukturen nach, die InsideOut vorgemacht haben. Oder ist es Zufall, dass plötzlich eine CD von Dug Pinnick auf Magna Carta erscheint, die höchstens so viel Prog ist, wie andere King's X Nebenprojekte auf InsideOut? Wie dem auch sei, "Emotional animal" könnte sich zum Hit entwickeln. Das Album ist sehr modern, kracht heavy, scheut vor diversen Popanleihen nicht zurück und schert sich einen Dreck um stilistische Dingsbumssachen. Neben Dug ist Joy Gaskill an den Drums zu hören, wenn das nicht sein lustiger King's X Jerry ist, weiß ich nix mehr! Zudem ist Kelly Watson involviert, die Mundtrompete (!) spielt und in einem Song Vocals beisteuert. Den instrumentalen Rest sowie das komplette kompositorische Gerüst hat Dug Pinnick selbst erdacht. 15 Songs präsentiert der blonde Dreadlockfreak mit dem Auge am Hinterkopf. Die Songs sind flott und energisch und hätten sicher keine Probleme, durch die Rockradiokanäle dieses Planeten zu schlendern. Eine Herausforderung für Prog-Freaks ist die die Platte keineswegs, hier wird liedhafter Struktur gehuldigt. Zwar gibt es auch schon mal ausgeflipptes Material zu hören, aber wirklich krachen und wildern ist nicht. Der Nachwuchs wird die Platte mögen, für Old School Rocker ist das viel zu poppig und zu sehr auf cool getrimmt. Die Disc hat einen Computertrack drauf, der Audio- und Videomaterial enthält.
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 2005