CD Kritik Progressive Newsletter Nr.53 (09/2005)

November - November
(26:51, Privatpressung, 2005)

Musik wie der Monat des Bandnamens: melancholisch, stimmungsvoll traurig und nebelig verhangen. Nicht nur deshalb umschreiben November ihre Klänge als "herbstlich". Ihr titelloses Demo dient als Aufwärmübung für den fürs nächste Jahr geplanten Longplayer "Star of the fields", der gleich als CD / DVD Doppelpack erscheinen soll. Die Einflüsse des niederländischen Quintetts sind hauptsächlich in den 70ern zu suchen, greifen sie dabei Stilmerkmale des Progressive / Psychedelic Rock auf, haben aber ebenfalls ein Faible für die Melodiehaftigkeit von gut gemachter Popmusik. Genauso weitgreifend präsentieren sich dann auch die fünf Titel dieses Demos, wobei daraus dennoch ein homogenes Resultat entsteht. Die poppige Schönheit wird eingewoben in melancholische Arrangements, die Kanten und Ecken der Vergangenheit wirken nie zu verwegen, dass man sich die Ohren daran stoßen könnte, aber gleichzeitig auch nicht zu glatt, um zu langweilen. Die Songs von November haben traurig angehauchtes Suchtpotenzial, sind zudem so gehalten, dass sie mit modernem Alternative Rock Anstrich im Stil von Radiohead und Konsorten ein recht weit gefasstes Zielpublikum ansprechen. Die Saat ist ausgelegt, die Ernte erfolgt nächstes Jahr - man darf wirklich gespannt sein, was November für ein Album abliefern.

Kristian Selm



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