CD Kritik Progressive Newsletter Nr.53 (09/2005)
King's X - Ogre tones
(47:50, InsideOut, 2005)
Nahezu wie ein Death Metal-Album startend holen uns Beatles-Chöre (z. B.: "Alone") und scheppernde Byrds-Gitarren (z. B.: Stay") alsbald an den höchst speziellen Königshof von Ty Tabor & Co. zurück. Ähnlich wie bei Jughead oder Poundhead ist auch bei diesem King's X-Output der Rhythmus wieder ein absoluter Herrscher: Entweder man schwingt da spontan begeistert mit - oder man wendet sich irritiert von dieser Dampfwalze ab. Der bekannte Königs-Effekt ist durch Michael Wageners (Dokken, Alice Cooper, Extreme) rasiermesserscharfe Produktion nicht schwächer geworden, im Gegenteil, auch wenn beispielsweise ein Akustik-Track incl. Cello-Passagen wie "Honesty" von Gefühlswert an die gleichnamige Ballade von Billy Joel sicher heranreicht. Als eher tragische Aktualität erlebt man ja heutzutage Track 3, "Hurricane" (und nicht wg. Katrina & The Waves). Mit der Kadenz "Bam" und nachfolgenden Samples schließt ein gewohnt humorvolles und virtuoses Königswerk ab. Das Finished Product soll laut Label-Angaben im Slipcase und mit Videofassungen von "Alone" und "If" kommen.
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2005