CD Kritik Progressive Newsletter Nr.53 (09/2005)

Jaugernaut - Contra-Mantra
(57:04, Privatpressung, 2005)

In Zeiten der Do-It-Yourself Produktionen und Internet Vertriebsmöglichkeiten ist es inzwischen keine Zauberei mehr, relativ einfach seine eigene CD unters Volk zu bringen, was früher doch mit wesentlich mehr Kosten und Aufwand verbunden war. Und so macht sich auch der texanische Heimwerker Jim Johnston auf, sein Projekt Jaugernaut unter die Leute zu bringen. Auf knapp einer Stunde Laufzeit hat er eine gefällige, solide rockende Mixtur aus Neo Prog und AOR / Melodic Rock zusammengezimmert. Die Keyboards dürfen mal etwas proggig solieren, die Gitarre flirrt oder rotzt moderat, die Melodien sind direkt auf Eingängig- und sofortige Zugänglichkeit zugeschnitten. So findet man sich bereits beim ersten Durchgang bestens zurecht, kürzere Songs im Wechsel mit zwei Longsongs, sowie auch akustische Passagen sorgen für die rechte inhaltliche Abwechslung. Die in Stimmlage und Intonation, wie auch in den verspielteren Passagen mitunter an die australischen Aragon erinnernden Jaugernaut geben sich bodenständig und ehrlich, doch in letzter Konsequenz fehlt der rechte Pfeffer in den Ideen. Immerhin gelingt nach anfangs etwas langatmigem Beginn doch das Herausarbeiten einer eigenen Kontur, so dass man diesem Album nicht einen gewissen Charme absprechen kann. Dennoch dürfte es "Contra-Mantra" im großen Haufen der Veröffentlichungen recht schwer haben, sich durchzusetzen.

Kristian Selm



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